Geschichte des Olympischen Dorfs von 1936
Das 54 Hektar große Olympische Dorf von 1936 war ein Schauplatz der internationalen Olympischen Bewegung sowie deutscher und europäischer Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts.
Am Anfang stand im Jahr 1936 die Nutzung als Unterkunft für die männlichen Teilnehmer der XI. Olympischen Sommerspiele. Nach dem Ende der Sportwettkämpfe zog die Wehrmacht, die eigentliche Erbauerin des Geländes, ein und nutzte die Gebäude bis 1945 als Infanterieschule und Lazarett. Nach der Besetzung durch die Rote Armee nutzte die Sowjetarmee das kaum beschädigte Gelände als Offizierswohnsiedlung und Armeesportzentrum. Mit deren Abzug 1992 führten Leerstand, Witterung, Vandalismus und unangemessene Räumungsarbeiten zum Verfall des Objektes, das seit 1993 unter Denkmalschutz steht.
Der idyllische Wohnpark bildete 1936 eine funktionale Einheit mit dem Olympiastadion in Berlin-Westend und wurde von denselben Architekten, den Brüdern Werner und Walter March, erbaut. Neben Unterkünften für rund 3.600 Sportler bot das Gelände Platz für repräsentative Versorgungsund Verwaltungsgebäude und Trainingsstätten. Die Anlage war 1936 mit ihrer außergewöhnlichen Verbindung von Architektur und Landschaftsgestaltung ein gestalterisch und funktional integriertes Ganzes. Sie war gleichzeitig Ort inszenierter Beschaulichkeit, sorgfältiger Abgeschiedenheit und systematischer Kontrolle. Selten haben sich bauliche Ensembles der ästhetischen und ideologischen Selbstinszenierung des „Dritten Reiches“ in solcher Vollständigkeit erhalten.
Die DKB STIFTUNG für gesellschaftliches Engagement übernahm 2005 die Erhaltungsarbeiten sowie die Geschichtsvermittlung, um das Olympische Dorf zu einem Ort der spannenden Auseinandersetzung mit der Vergangenheit werden zu lassen. Neben Führungen über das Gelände gab bis 2019 eine Ausstellung mit Artefakten, Schriftstücken und Bildmaterial Einblick in die verschiedenen Dekaden des historischen Ortes. Diese Angebote waren mit bis zu 500 Besuchern pro Tag sehr erfolgreich.
Nach langer Nutzung als musealer Vermittlungsort der DKB STIFTUNG geht das Denkmal nun in seine nächste Transformation und wird wieder zu einem lebendigen Wohnort.
Die DKB STIFTUNG bietet keine Führungen durch das Olympische Dorf mehr an.
The DKB FOUNDATION does not offer any guided tours in the former Olympic Village.
Unsere museale Vermittlungstätigkeit endete im Dezember 2019. Wir bedanken uns bei allen interessierten Besuchern, die unsere Führungen und Ausstellungen besucht haben.