Diana-Statue

Auf dem höchsten Punkt des Kappenhügels im Liebenberger Schlosspark steht ein großer steinerner Sockel, auf dem sich einst eine Statue der antiken Jagdgöttin Diana in Lebensgröße erhob.

 

Diese Abbildung der Diana war bereits im Altertum so populär, dass heute bis zu 25 antike Kopien bekannt sind. In der griechischen Götterwelt hieß die Patronin der Jagd Artemis, und es war wohl der griechische Bildhauer Leochares, der das Original der Statue um 330 vor Christus erschuf. Die bekannteste römische Kopie steht im Pariser Louvre und stammt aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts nach Christus. Sie ist mit zwei Metern Höhe etwas überlebensgroß. Die Marmorskulptur zeigt die Göttin bei der Jagd mit einem springenden Hirsch. Sie blickt nach rechts und zieht mit dem rechten Arm einen Pfeil aus dem Köcher. In ihrer linken Hand hält sie ein Stück ihres Bogens. Bekleidet ist sie mit einem knielangen Gewand und Sandalen. Im Jahr 1556 fand die antike Kopie ihren Weg nach Frankreich – als Geschenk von Papst Paul IV. an Heinrich II., den damaligen französischen König.

 

Die Liebenberger Kopie besteht nicht aus Marmor, sondern aus günstigerem Zinkguß. Die Diana-Statue wurde von Philipp Fürst zu Eulenburg und Hertefeld zwischen den beiden Schlossparkteichen als Blickfang der alten barocken Symmetrieachse platziert. Etwa um 1911 versetzte man die Statue ans Ende des schlossnahen Parkbereichs auf den Kappenhügel und verschaffte ihr damit einen erhöhten Standort – als Abschluss der zentralen Sichtachse, die in Höhe des Teehauses ihren Anfang nimmt.

 

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges und der Eingliederung von Schloss und Gut in das sozialistische Parteigut der SED wurden der Schlosspark umgenutzt und die Symbole der vorherigen Gutsherrschaft vernachlässigt und teilweise zerstört. Die Statue wurde in dieser Zeit stark beschädigt und einige Teile gingen verloren. Zu ihrem Schutz ist sie heute im Liebenberger Museum ausgestellt.

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Die Diana-Statue am zweiten Standort auf dem Kappenhügel oberhalb des Schlossparks in den 1990er Jahren.